Pflegesituationen in Sachsen - eine Untersuchung zu Bedarfen, Angeboten und Zugangsbarrieren

Projektlaufzeit:

06/2019 - 12/2019

Projektleitung (Organisationseinheit):

Prof. Dr. Tom Schaal (Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften)

Projekttyp:

WHZ-Forschungsprojekt

Kontakt:

Prof. Dr. Tom Schaal

+49 (375) 536 3404
tom.schaalfh-zwickaude

Kooperationspartner:

TU Dresden

Fördermittelgeber:

SMWK/SAB

Situation

Ziel des Vorhabens ist eine multifaktorielle Betrachtung der Pflegesituationen in Sachsen. Zum eine sollen potenzielle Defizite bei Leistungsempfängern sowie pflegenden Angehörigen in Bezug zur Inanspruchnahme gesetzlich geregelter Leistungspakete und mögliche Unterstützungsangebote analysiert werden. Diese tangieren die Bereiche Körperpflege, Ernährung, Mobilität, Hauswirtschaft, Arztbesuche, Organisation, Betreuung und Wegezeiten. Zum anderen werden niederschwellige Angebote des Leistungsabrufs dahin untersucht, ob diese dem Laien bekannt sind und in konkreten Pflegesituationen in Anspruch genommen werden dürfen. Die sozialraumdifferenzierte (Land, Stadt) Erhebung zum Thema Pflege und Lebensqualität in Sachsen ist geplant, um Bedarfe der Betroffenen (zu Pflegende, pflegende Angehörige, professionell Pflegende, weitere Stakeholder) und Angebote in der Region abzufragen und dann ein Angebotsmapping durchzuführen bzw. Angebotslücken zu identifizieren. Dazu liegen in Sachsen gegenwärtig keine empirisch verwertbaren Informationen vor, weder vom statistischen Landesamt noch von verschiedenen Forschungsinteressenten.

Aufgabe

Das Vorhaben adressiert die Problemstellung, dass vielschichtige Angebote in der Pflegelandschaft zum Teil aufgrund von Unkenntnis der Betroffenen (zu Pflegende, pflegende Angehörige) nicht in Anspruch genommen werden. Eine adäquate Inanspruchnahme beinhaltet erhebliche Entlastungspotentiale im hauswirtschaftlichen Bereicht und der Grundpflege im ambulanten Setting. Dadurch kann die stationäre Unterbringung pflegebedürftiger Angehöriger verzögert oder gar vermieden werden und ein selbstbestimmtes Wohnen in der häuslichen Umgebung gefördert werden. Die Inanspruchnahme möglicher Leistung kann auch die Negativspirale der Beschäftigungsausfälle für pflegende Angehörige mit daraus verursachten Renteneinbrüchen durchbrechen. Der Pflegebedarf und die Versorgung durch Angehörige wird bisher jedoch nur rudimentär anhand von Versicherungsdaten und bisherigen Projekten abgebildet. Eine sachsenweite Erhebung im Rahmen des Vorhabens bildet daher die Grundlage einer optimierten Angebotserstellung, um langfristig Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in den eigenen vier Wänden aufrecht zu erhalten.

Anhang

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