Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften

Für die Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften ist es von Bedeutung, dass die Dienstleistungen im Gesundheitswesen nicht nur nach der ökonomischen ratio der Effizienz erbracht werden, sondern immer auch die Verletzlichkeit des "Kunden" im Gesundheitswesen für materielle und psychische Ausbeutung berücksichtigen. Die Wiederherstellung von Lebensqualität für durch Krankheit, Behinderung und/oder Alter beeinträchtigte Menschen verlangt demnach immer die professionelle Berücksichtigung der Tatsache, neben den ökonomischen Eigeninteressen und den Interessen der Organisation insbesondere die Interessen des Kunden zu verstehen und zu berücksichtigen. Inhaltlich anknüpfend an den Profilschwerpunkten und der strategischen Konzeptionierung der WHZ sowie angesichts der besonderen regionalen Verankerung der Fakultät, gliedert sich die Fakultät in einzelne Fachgruppen:

Mobilität und Lebensqualität

Mobilität umfasst in diesem Kontext die selbstbestimmte persönliche Mobilität im Alltag. Damit verbunden sind der Ansatz des selbstbestimmten Lebens und die Einbindung in einen sozialen bzw. gesellschaftlichen Kontext. Dabei sind die vorhandenen Möglichkeiten zur selbstbestimmten Mobilität sowie eventuell vorhandene Einschränkungen relevante Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung der eigenen Lebensqualität.

Altersgerechtes Leben in Sachsen

Die demographische Entwicklung erfordert komplexe Problemlösungen sowohl im medizinischen als auch im pflegerischen Bereich, um den älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes und sicheres Leben im häuslichen Umfeld zu ermöglichen. Des Weiteren müssen sich die Institutionen zur medizinischen und pflegerischen Versorgung älterer Menschen vor dem Hintergrund eines Fachkräftemangels in der Pflege internen Reorganisationsprozessen unterziehen, um eine Qualität geleitete Versorgung sicherzustellen, auch unter Einbezug von technischen Assistenzsystemen eine zunehmende Bedeutung (Ambient Assisted Living).

Evidenzbasiertes Management im Gesundheitswesen

Ziel des evidenzbasierten Managements ist es, Management-Entscheidungen auf der Grundlage von wissenschaftlich belegten Erkenntnissen zu treffen. Dadurch sollen, aufbauend auf dem aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisstand, die bestmöglichen Management-Entscheidungen im Sinne der zu führenden Institution bzw. Personen getroffen werde.

Ethische Aspekte der Gesundheitsversorgung

Einrichtungen im Gesundheitswesen sind zunehmend gezwungen, die Anforderungen von Wirtschaft und Ethik miteinander in Einklang zu bringen. Dies führt in den Einrichtungen zu Konflikten, indem an Normen und Pflichten ausgerichtete Moralvorstellungen auf utilitaristische Moralvorstellungen treffen. Diese Konflikte gilt es zu lösen und die ökonomischen Zwänge sowie ethischen Anforderungen in Einklang zu bringen, um nachhaltig erfolgreich bestehen zu können. Reflexions- und Entscheidungsfähigkeit in ethischen Konfliktsituationen soll gestärkt werden durch interdisziplinäre, organisationsspezifische und evaluierte Kodices.

Gebärdensprachdolmetschen

Gehörlose und hochgradig hörgeschädigte Menschen trennt eine unsichtbare Kommunikationsbarriere von ihren normalsinnigen Mitbürgern und schränkt ihre soziale Teilhabe wesentlich ein. Schwerpunkte der Arbeit im Bereich Gebärdensprachdolmetschen bilden zum einen die Erforschung des Dolmetschprozesses selbst 174 sowie die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Zusätzlich werden die Methodik und Didaktik des DGS- und Dolmetschunterrichts fortlaufend untersucht.