Entwicklung und Konfektionierung von medienführenden technischen Gewebe durch die Nutzung von Spezialtechnologien (Teilprojekt 1)

Projektlaufzeit:

01/2011 - 12/2012

Projektleitung (Organisationseinheit):

Prof. Dr. Silke Heßberg (Fakultät Automobil- und Maschinenbau)

Projekttyp:

WHZ-Forschungsprojekt

Kontakt:

Prof. Dr. Silke Heßberg

+49 (3765) 5521 20
silke.hessbergfh-zwickaude

Fördermittelgeber:

BMWi

Situation

In Wohn- und Gesellschaftsbauten wird durch die Forderungen der Energieeinspargesetzgebung ein immer kleinerer Heizwärmebedarf zu erwarten sein. Die Anforderungen an zusätzliche maschinelle Kühlung und Lüftung im Sommer werden steigen. Um diese Aufgaben mit einem hohen Umweltenergieanteil und somit niedrigen Energiekosten und ohne Behaglichkeitseinbußen erfüllen zu können, muss nach exergetischen Kriterien geplant und gebaut werden. Insbesondere werden große Flächen für die Wärmeübertragung im Raum benötigt. Die können nur bereitgestellt werden, wenn Raumflächen oder Einrichtungsgegenstände thermisch aktiviert werden.

Im Blick sind dabei Decken- und Wandbekleidungen aber auch Gardinen und innere Verschattungseinrichtungen, die thermisch aktivierbar sind, gute akustische Eigenschaften besitzen und dekorativ sind.

Aufgabe

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung neuartiger Gewebe mit integrierten Schlauchmaterialien oder intelligenten Kanälen zur flächigen Verteilung von Wärme oder Kälte. Dazu sollen in textile Strukturen Kapillarröhren direkt während des Webprozesses eingebracht werden. Dies erfordert die Entwicklung einer neuen Webtechnologie, welche die Verarbeitung von nichttextilen kapillaren Materialien mit geringer Flexibilität bei der Flächenbildung ermöglicht.

Des Weiteren hat das Forschungsprojekt die Entwicklung von neuen Konfektionsverfahren zum Gegenstand. Diese sollen die mediendichte Weiterverarbeitung der textilen Flächen ermöglichen. Die neue Konfektionstechnologie soll auch für andere Flachgewebe und 3D-Gewirke Anwendung finden. Die mediendichte Verarbeitung ist besonders an Anschluss- und Konfektionsnähten für intelligente Kanallösungen nachhaltig zu gewährleisten. Für das neue Verfahren sind geeignete Fadenmaterialien und Technologien der Stichbildung zu bestimmen. Erste gedankliche Ansätze sind die Verklebung oder Verschweißung der Nähte durch Spezialgarne. Die neuen Textilen können als Fläche oder abgepasste Teile in Produkten für die Raumklimatisierung Anwendung finden.

Ergebnis

Ziel des Projektes war die Entwicklung neuartiger Gewebe, welche durch Integration von Schläuchen direkt während des Webprozesses oder durch anderweitig in die Fläche eingearbeitete medienführende Kanäle eine Raumklimatisierung gestatten.
Zur Lösung der Aufgabe wurden zwei Grundrichtungen verfolgt, zum ersten die Entwicklung einer Webtechnologie, welche die Verarbeitung nichttextiler kapillarer Materialien mit geringer Flexibilität bei der Flächenbildung ermöglicht und zum zweiten die Einarbeitung von medienführenden Kanälen durch spezielle Konfektionierung. Hierbei war eine mediendichte Verarbeitung insbesondere an den Anschluss- und Konfektionsnähten nachhaltig zu gewährleisten.
Die Einarbeitung von Kanälen in Flachgewebe wurde realisiert, wobei druckdichte Nähte für das Anschlusssystem gefertigt wurden (bis 2,5bar).

Gelöst wurde das Einbringen von Kapillaren direkt während des Webprozesses sowie der mediendichte Anschluss dieser Flachgewebe, die sowohl unter Putz als auch in Form von Raumteilern im Wohn- oder Objektbereich genutzt werden können.